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  • AutorenbildZarmina Penner

Die Begabung zählt!



Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie können sich mit dem Wetter anfreunden! Es ist kalt geworden und düster, dennoch liebe ich den November sehr. Ein nachdenklich machender und merkwürdig hektischer Monat. Die ganze Welt will anscheinend bis Weihnachten letzte Pläne noch umsetzen.


Ich möchte Ihnen mit diesem Newsletter monatlich Inspirationen teilen, die aus meiner täglichen Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt stammen. Diesmal geht es um das Thema Begabung.

Begabungen (aber natürlich nicht nur sie) machen Menschen aus. Menschen bilden Teams, Teams bilden Unternehmen und Unternehmen bilden die Wirtschaft. Natürliche Begabungen stehen am Anfang dieser Kette, noch vor gelernten Fähigkeiten und Kompetenzen. Denn auf eine Begabung ist immer Verlass, auch unter Zeitdruck. „Nur“ angelernte Fähigkeiten können Grenzen haben und sie werden nicht unbedingt selbst motiviert weiterentwickelt. Z. B. wenn ich die Begabung für Koordination und damit auch ein Ur-Interesse darin habe, dann bemühe ich mich von mir aus um Tools und Routinen, die die Koordination unterstützen. Einfach, weil es Spaß macht. Sonst tue ich nur das Nötigste. Die Begabung sorgt so dafür, dass Aufgaben schneller, mit mehr Freude und höherer Qualität erledigt werden. Und das nachhaltig. Damit hat das Team eine stabilere Grundlage. Auf eine Begabung ist, wie gesagt, immer Verlass. Eine Begabung wird eher generell beschrieben: z. B. als Talent für Organisation oder Koordination oder als Empathie für Menschen, ein Gespür für Situationen und Prozesse oder ein tiefes Interesse für etwas, z. B. alles, was virtuell ist. Da Begabungen nicht antrainierbar und nicht ohne Weiteres messbar sind, gibt es keine generischen Ausbildungen oder Zertifikate dafür; “nur“ Zeugnisse früherer Arbeitgeber lassen sich heranziehen. Aber Zeugnisse müssen nicht unbedingt der Realität entsprechen. Kurz gesagt: Wir legen noch zu wenig Wert auf die Beurteilung von Begabungen und auf Begabungen selbst.


Wenn die richtigen Begabungen für die zu leistenden Aufgaben in einem Team repräsentiert sind, das Ziel klar und die Führung des Teams begabt und fähig ist, dann “funktioniert“ das Team, garantiert.


Neben dem Thema “zu wenig Begabungsfokus“ gibt es in diesem Zusammenhang noch ein weiteres Hindernis:


Die Sache mit der Verantwortung.

Etwaige Lücken in der o. g. Kette bleiben ungelöst bzw. suboptimal gelöst, wenn keiner sich dafür verantwortlich bekennt, und zwar gänzlich. So etwas wie die halbe Verantwortung gibt es nicht. Sie besteht entweder ganz oder gar nicht.


Neulich hörte ich wie so oft einer Führungskraft zu, die sich über ein Mitglied ihres Teams beklagte. Es überrascht mich immer wieder aufs Neue. An wen ist diese Klage wohl gerichtet? An Unbekannt? Sicher doch nicht, denn wenn eine Person im Team nicht “funktioniert“, dann ist die Führungskraft für diese Situation per se voll verantwortlich. Da gibt es keine Frage. Ich nehme das Klagen dennoch ernst, denn dann weiß ich, diese Führungskraft weiß im Moment einfach nicht weiter.


Sicher will keiner für Dinge verantwortlich sein, die nicht funktionieren. Allerdings haben Führungskräfte nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.

Man kann natürlich klagen, aber es bringt nichts und macht die Sache größer als sie sein müsste. Führung heißt ständig Probleme lösen.

Sich zu beklagen ist zudem eine schlechte Gewohnheit, die schnell Schule machen kann, denn Führungskräfte sind auch Vorbilder.


Also was können Sie als Führungskraft (Mann/Frau) tun, wenn ein Teammitglied ”nicht funktioniert” und damit das Team schwächt?


1) Übernehmen Sie gänzlich die Verantwortung für alles, was nicht funktioniert. Für die Probleme und auch für die Gestaltung der Lösung. Was haben Sie getan oder nicht getan, sodass diese Situation entstehen konnte?


2) Überprüfen Sie die eigenen Begabungen. Fragen Sie sich: Macht mir Führung Spaß?


3) Prüfen Sie noch einmal genau, ob der Team-Auftrag (Mandat) und das Ziel klar ins Team kommuniziert wurden und ob allen Teammitgliedern ihre jeweiligen Aufträge klar sind.


4) Prüfen Sie nun die Begabungen der im Fokus stehenden Person im Gespräch. Macht ihr die Aufgabe Spaß? Fühlt sie sich in der passenden Rolle? (Wiederholen Sie diesen Schritt für alle Teammitglieder nach und nach.)


Wie überprüft man Begabungen? 
In einer neutralen Haltung fragen Sie die Person einfach: Was macht Ihnen Spaß? Was nicht? Was geht leicht von der Hand? Was braucht viel Zeit?


Außerdem können Sie den MBTI (Myers-Briggs) Persönlichkeitstest nutzen.


Man kann grob folgendes über Persönlichkeitsprofile nach MBTI sagen (siehe Tabelle):



Damit können Sie sich ein ausreichendes Bild von den Begabungen machen und Aufgaben und Rollen justieren. Für die Einstellung neuer Mitarbeiter gilt das gleiche Prinzip. 5) Falls Vertrauen, Kommunikation oder Kooperation im Team bemängelt werden und zwischenmenschliche Konflikte im Team vorhanden sind, dann sollten Sie auch die Reife und den Charakter der Personen kurz überprüfen.

Stellen Sie sich in Bezug auf die Teammitglieder folgende Fragen:

a. Präsenz: Ist die Person vor Ort präsent? Ist die Person ansprechbar und antwortet zeitnah? Ist die Person im Gespräch präsent, d. h. kann sie sich auf eine Interaktion konzentrieren? b. Zuverlässigkeit: Werden Versprechen eingehalten? Werden Aufgaben erledigt? c. Transparenz: Ist die Person transparent und wahrhaftig, d. h. es gibt keine versteckten Motive? d. Loyalität: Verhält sich die Person loyal Ihnen und anderen gegenüber? Ist sie integer? e. Umgangsform: Ist die Person frei von unterschwelliger Mikroaggression bzw. offensichtlicher Aggression? Kann sich die Person beherrschen? Damit haben Sie alles, was Sie brauchen, um eine Team-Problematik ausreichend zu überblicken und mit klaren Entscheidungen und Aktionen zu bereinigen. Wenn Sie also die Begabung als Hauptkriterium für das Team-Design nehmen, keine Scheu vor Verantwortung haben und Probleme zielstrebig und lösungsorientiert angehen, dann wird Ihr Team sehr gute Chancen haben zu funktionieren. So kann es gehen.

Mit lieben Grüßen, Zarmina Penner

P.S.: Sollten Sie jemanden kennen, den diese Inhalte weiterbringen würden, dann bitte einfach weiterleiten. Auf meiner Website gibt es bei Interesse weitere Inspirationen und Hilfestellungen.

Natürlich würde ich mich auch über Ihre Kommentare und Anregungen super freuen! Welches Thema sollte ich als Nächstes behandeln?


Photo by Andrea Piacquadio from Pexels




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